Am 31.08 feierte Diospi Suyana seinen 10. Geburtstag und die
Einweihung der neuen Radioantennen und der Orthopädiewerkstadt mit Ehrengästen,
langen Reden und Lobliedern!
31. August:
7:30 Uhr: Ich laufe nach Hause. Meinen Nachtdienst habe ich
beendet. Heute ist es ungewöhnlich stark staubig auf der Schotterstraße. Meine
Wanderschuhe sind fast ganz braun vom Staub. Von weitem höre ich einen
Hubschrauber. Das Geräusch kommt immer näher.
Eine Szene wie aus einem Actionfilm ergibt sich mir vor
meinen Augen. Verwirrt, ob ich schon auf dem Nachhauseweg mit offenen Augen eingeschlafen
bin oder ob diese Szene real ist, bleibe ich stehen und
schaue mich um. Vor mir erscheint ein riesen großer Militärhubschrauber. Das
große Gerät am Himmel passt gar nicht zur idyllischen Landschaft. Familien
stehen vor den Türen. Kinder rennen zum Krankenhaus. Ein zweiter Hubschrauber am Himmel wird
sichtbar. Sie umkreisen Curahuasie, checken die Lage. Ich habe mein Haus
erreicht. Schnell esse ich etwas und mach mich wieder auf den Weg
zum Krankenhaus.
8.30 Uhr
Ich laufe hastig um das Krankenhaus. Der Blick meist auf den
Boden gerichtet, den alle 2 Meter stehen scharf bewaffnete Soldaten um das
Krankenhaus, die die kleinen Lehrergruppen im Visier haben, die in guter
Distanz streiken. Ja! Es ist spürbar, der peruanische Präsident höchstpersönlich
wird an dem Geburtstag von Diospi Suyana teilnehmen!
5 Tage vor dem Fest war es nicht sicher, ob der Präsident,
wie er es uns versprochen hatte, kommen würde, da in Apurimac die Lehrer und
Ärzte noch immer streiken. Von verschiedenen Schulen der Umgebung bekamen wir
Drohungen, dass sie an unserem Fest streiken würden. Es sollten 3000 Lehrer
aufmarschieren. Die Atmosphäre vor dem Fest war unter den Mitarbeitern
angespannt. Wird es ein schönes Fest geben? Wird der Präsident uns mit seinem Erscheinen
unterstützen? Werden wir Probleme mit den Lehrern bekommen? Wird es gewalttätige
Auseinandersetzungen geben, wie es vor paar Wochen der Fall war? Wir riefen ein 24-Stundengebet ein, entschieden
uns auf Gott zu vertrauen und ihn wirken zu lassen. Wir beteten für ein schönes
und friedliches Fest.
Punkt 9:00 Uhr begann das Fest. Es tönten christliche Lieder
von der Bühne. Die Einwohner von Curahuasie strömten zum Amphitheater. Nach 2
Stunden Lobpreis und einigen Reden, kam ein 3 Hubschrauber. Der Präsident stieg
aus. Er begrüßte uns auf Deutsch, hielt eine kurze Rede und versprach
uns, dass wir jeden Tag Wasser haben werden. Danach saß er noch eine Weile und hörte den Johns bei ihrem
Vortrag, der Geschichte von Diospi Suyana, zu. Es war ein aufregender und sehr
spannender Morgen.
Aber im ganzen Trubel wollten wir Missionare und
Mitarbeiter von Diospi Suyana nicht vergessen, wer eigentlich die Hauptperson
und der Mittelpunkt in unserem Leben ist und wem wir überhaupt für dieses Fest danken sollten. Es war schön, dass der Präsident kam und uns somit
unterstützte. Doch viel wichtiger und viel mächtiger ist unser Gott.
Und so sangen wir noch bis mittags Loblieder und preisten
Gott für seine Fürsorge, seine Liebe und seine Präsenz, an jedem Tag, in jeder
Sekunde unseres Lebens und dass er sich immer wieder gerne von uns in unser
Leben einladen lässt und er immer wieder bereit ist uns zu beschenken.
Es war ein schönes, friedliches und sonniges Fest.
- Gebet bewegt. -
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