Donnerstag, 19. Januar 2017

Ein ganz normaler Tag in Arequipa ?

Viele von euch fragen sich sicher schon wie mein Alltag hier in Arequipa so aussieht, jetzt wo ich schon 2 Wochen lang hier bin. Ist es spannend und aufregend? Welche gefährlichen Tiere begegnen mir hier? Wie ist die Landschaft? Ist das Leben komfortabel? Gibt es überhaupt etwas vertrautet? Wie ist das Wetter? Wie sind die Menschen? Was macht sie den ganzen Tag? 

Naja,.. ich muss euch leider etwas enttäuschen. So spektakulär ist mein Alltag leider nicht. Es gibt in der Großstadt nicht so viele gefährliche Tiere, eigentlich keine, also keine exotischen Tiere  (also, das was wir uns unter `gefährlich` vorstellen), außer vielleicht die Spinne letztens in meiner Dusche. 
Aber es gibt auch hier wieder viele streunende Hunde. Uns ist Gottseidank noch nichts passiert. Aber wir provozieren es auch nicht heraus. Es kam schon mal vor, dass wir die Straßenseite wechselten, weil ein großer Straßenhund sich auf dem Gehweg breitmachte. Ein paar sehen richtig süß aus, zwar ungepflegt, aber süß. Dennoch würde ich sie mir nicht anlächeln, man weiß leider nie,… schade. Uns wurde auch schon nahe gelegt, dass man, falls ein Hund einem zu nahe kommen sollte oder hinterher geht, man andeuten sollte, dass man einen Stein vom Boden aufhebt, das würde den meisten schon abschrecken. Ich hoffe aber, dass kein Hund mir etwas antun wird und ich ihm. 

Das einzige, was noch gefährlich sein könnte, sind die Taschendiebe, die die Touris ausrauben. Denen begegnet man oft in den Bussen. Sie sehen meist sehr gepflegt aus. Ihr Trick ist es, reich auszusehen, damit niemand Verdacht schöpfen kann. Vor paar Tagen hatten wir ein sehr beklemmendes Gefühl, als zwei „Geschäftsmänner“  in den Bus einstiegen. Sie schauten sich schon während dem Einsteigen genau um. Während der Fahrt wechselten sie immer wieder ihre Plätze. Man könnte meinen, dass sie einfach nur gerne die Reise nach Jerusalem  spielen, aber eigentlich versuchten sie immer wieder an eine aus unserer Gruppe näher ranzukommen um ihre etwas zu klauen. Als wir aufstanden, standen sie auch ganz plötzlich auf, um mit uns den Bus zu verlassen. Aber zum Glück stiegen sie vor uns aus und wir blieben im Bus stehen. Als ich rausschaute, sah ich, dass sie noch am Straßenrand standen und uns nach schauten. … das Gesprächsthema war für diesen Tag festgelegt. Die Lehrer in der Sprachschule meinten, dass es wirklich Taschendiebe waren :/.

Die Busfahrt ist eigentlich auch das Spannendste. Wir hoffen immer, dass wir heil ankommen bei dem Verkehr! Besonders heute sind die Busse wie Raudis gefahren. Dass die selber keine Angst haben, wundert mich. Klar ist es auch aufregend, weil wir immer so eng an eng stehen und wir auf unsere Sachen aufpassen müssen. Gerne würden wir die Busfahrten filmen, aber wir haben Angst, dass unsere Handys aus der Hand fallen oder aus der Hand geklaut werden. Das haben wir nämlich auch schon beobachten können. Das ist aber das Krasseste,  was ich hier gesehen habe!


Die meisten Leute sind richtig nett. Wenn man jemanden fragt, wo es lang geht und er es nicht weiß, antwortet ein anderer, der es weißt. Das wäre in Deutschland ein Unding! Aber hier helfen sich echt viele gegenseitig. Sobald älter Leute in den Bus einsteigen, wird für sie Platz gemacht, auch für Frauen mit Kindern.

Nun aber zu meinem Tagesablauf:

Morgens um 6 Uhr wird es hell und laut, immer! Die Autos hupen, die Hunde bellen, blühendes Leben auf den Straßen. Ich versuch mich nochmal umzudrehen und bis 7 Uhr zu schlafen. Denn um 7 Uhr geht der Mixer in der Küche an.Und dann ist wirklich Schluss mit schlafen.
Um 8 Uhr frühstücke ich mit meiner Mitbewohnerin Nanni. Danach lernen wir, machen die restlichen Hausaufgaben, oder checken unsere Mails.
Um 11 Uhr holen wir die zwei anderen Mädels ab und laufen zur „Bushaltestelle“. Die Fahrt dauert ca. 30 Minuten, je nach Verkehrslage. Um 12:10 Uhr beginnt der Unterricht, pünktlich! Um ca. 17 Uhr sind wir wieder zu Hause. Dann wird zu Mittag gegessen und wieder gelernt, und gelernt, und gelernt und Hausaufgaben gemacht. 

Am Wochenende versuchen wir etwas anders als Lernen zu machen, gemeinsame Spielabende,  Filmabende oder die Stadt erkundigen.  Wobei wir abends, ab 18 Uhr gerne wieder zu Haus sind. Ab 18 Uhr  wird es hier wieder dunkel.

Sonntags gehen wir immer um 10:30 in den Gottesdienst. Wir sind pünktlich ;). Andere kommen auch erst am Schluss des Gottesdienstes. Aber das stört hier niemanden. Paar Sätze aus der Predigt versteh ich schon, juhuu =) 

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