Das Wetter spielt verrückt!
Schon vor ein paar Wochen habe ich geschrieben, dass es kaum einen Tag gab,
an dem es nicht geregnet hat. Momentan haben wir Sommerzeit, das heißt Regenzeit.
Also ist es eigentlich nichts ungewöhnliches, wenn es regnet…
Für gewöhnlich regnet es nicht so stark wie in den letzten Tagen und nicht
vermehrt im Norden des Landes. Lima ist überschwemmt. Viele kleine Dörfer
wurden von den Schlammlawinen überrascht. Menschen kamen ums Leben. Ganz Peru ist
besorgt.
Die Wasserversorgung ist im ganzen Land kritisch. Und obwohl Arequipa im
Süden Perus liegt und nicht von den Überschwemmungen betroffen ist, spüren auch
wir hier die Auswirkungen des Regens.
In einigen Teilen Arequipa haben die Haushalte seit 5 Tagen kein fließendes
Wasser. Und es wird noch länger anhalten. Manche Stadtteile haben nur zu
bestimmten Zeiten Wasser. Wir müssen damit sparsam umgehen. Schuld ist der
aufgewühlte Schlamm. Da Arequipa von Vulkanen umringt ist, kann das
Leitungswasser nicht aus dem Grund gezogen werden, da es zu viele Mineralien enthält.
Deswegen wird die Wasserversorgung durch Quellen in den Bergen gesichert. Durch
den Regen wurde die Erde stark aufgewühlt und verschmutzte somit das
Leitungswasser. Dies würden die Filter nicht mit machen und schon gar nicht die
Röhren. Um noch mehrere Probleme zu vermeiden, wurde deswegen die
Wasserversorgung gekippt. Wir hoffen alle, dass es bald aufhören wird…
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/ungluecke/72-tote-bei-ueberschwemmungen-in-peru-14932101.html
Montag, 20. März 2017
Wohl dem, der sein Vertrauen auf den Herren setzt… Psalm 40,5
Jetzt kann ich es endlich laut
sagen: Ich hatte tierische Angst vor Peru!
Meine Entscheidung stand zwar fest
und ich wusste, dass ich irgendwie gehen werde, aber meine Gefühle schwankten
auf und ab wie Wellen. Ich hatte Angst und sie vermischte sich mit Trauer und
schrecklich langweiligen Vorstellungen meines zukünftigen Lebens als
Missionarin. Wie ist es überhaupt, das Leben einer Missionarin? Diese Frage stellten
mir viele und ich fragte mich das Gleiche auch. Niemals hatte ich mich mit
Mission auseinandergesetzt. In all meinen Tagträumen, Wünschen und meinen Zukunftsplänen
kam nie, ja wirklich niemals, die Idee auf eines Tages Missionarin zu werden.
ICH und Mission, ja ist klar… Hallo? Erde an Gott?? Wie soll sowas überhaupt
gehen?
>>Doch es ist passiert. Schon allein das ist für mich ein Wunder. Hätte
man mir vor 5 Jahren diese abgefahrene Story erzählt, hätte ich ihn glatt
ausgelacht und nicht geglaubt.<<
Seit 3 Jahren bin ich bekennende,
bekehrende Christin. Vor 3 Jahren fing
ich an, die Worte aus der Bibel einfach zu glauben. Ja ich nahm es an, dass der dreieinige
Gott real ist, Jesus meine Schuld getragen hat, er mich hören wird, mir in allen
Situationen beistehen wird, dass er mächtig ist und Wunder vollbringen kann. Und
ich erlebte für mich persönlich, dass dieser Gott der Bibel real ist. Ich kann
euch nicht erzählen und auch nicht beweisen, wie genau Gott existiert, doch ich
spüre und sehe es in meinem Leben.
„Werde ich die Distanz zu allem
Vertrautem aushalten können?“ „Kann man sein Leben wirklich auf Grundlagen eines
Glaubens bauen?“ "Kann man überhaupt die Stimme Gottes hören?" „Wer gibt mir stichfeste Beweise für die Existenz Gottes?“ „
Und wer kann mir sagen, dass er mir wirklich helfen wird?“ „Wie kann/wird er
mir überhaupt helfen?“ „Was passiert, wenn die Aussagen der Bibel nicht
stimmen?“
„Kommt nicht das böse Erwachen?“ „
Wird es ein Beweis für die Atheisten werden, dass es kein Gott gibt und
schlussfolgernd man sich nicht auf einen „Gott“ verlassen kann und auch nicht
nach seinen Gesetzten und Vorstellungen leben kann/muss/sollte?“
„Wie viele werden mich für
verrückt halten?“ „Werde ich Freunde dadurch verlieren?“
Ich selber hielt die Idee für verrückt. Wie
will ich das alles schaffen? So weit weg von zu Hause, ohne Einkommen, ohne Erfahrungen,
ohne das Wissen, wie es wirklich wird.
Doch ich hielt am Glauben fest.
Las die Bibel, vertraute wie ein Kind auf die Worte Gottes und bat ihm im Gebet
um seine Unterstützung.
Ich bin seit fast 3 Monaten auf
dem Missionsfeld. Ich habe mich für den Weg des Glaubens entschieden und wurde
nicht enttäuscht!! Und diesen Schritt zu gehen, ist selbst für die ältesten Christen, oft nicht leicht.
All meine schrecklichen Vorstellungen
gingen Gott sei Dank nicht in Erfüllung. Gott hat vieles für mich vorbereitet
und ich bin jeden Tag aufs Neue dankbar und überrascht wie viel Humor, Liebe
und Fürsorge der himmlische Vater für uns Menschen hat.
Die Begegnung mit der Armut
22.02.17, Mittwoch
Nach der Schule blieben wir in der Stadt. Wir wollten um 19
Uhr den spanischen Hauskreis besuchen.
Zusammen aßen wir in einem Fastfood-Restaurant. Eigentlich
hatte niemand von uns großen Hunger, weil wir gute Portionen in unseren
Gasthäusern bekamen. Doch es schmeckte sehr gut.
Als wir fertig waren und
gerade in Aufbruchsstimmung waren, kam ein schüchterner Junge auf uns zu. Wir
verstanden ihn nicht und nach dem 3. Mal nichts verstehen, beachteten wir ihn nicht mehr. Anfangs dachte ich, dass es der Junge von der Familie
nebenan sein müsste.
Doch irgendetwas stimmte nicht.
Ich hörte angestrengt zu, doch verstand ich noch immer nichts.
Waren alle Unterrichtsstunden umsonst? Doch ich konnte einfach nichts verstehen.
Er flüsterte, nein,… er bewegte nur seine Lippen. Es kam so gut wie kein Ton
raus.
Beim genaueren Betrachten viel mir sein viel zu großer, schmutziger Pulli
auf. Auch sein Blick verwirrte mich. Es kann doch wohl nicht der Junge vom
Tisch nebenan sein.
Plötzlich sah ich, dass er ein Stück Brot in seiner Hand
hielt. Jetzt verstand ich es. Seine Haltung, sein beschämter, trauriger,
demütiger Blick, seine offene Hand und seine schmutzigen Kleider…
Er bettelte um Brot. Wie schrecklich war es, als ich auf den
Tisch nichts zum Essen entdeckte, außer eine halbvolle Flasche Sprit. Ich gab
sie ihm und schon war er weg. Wir sahen nicht, von wo er herkam und wohin er
ging. Wir waren alle bestürzt und schämten uns.
Noch hatten wir die leckersten Pizzen in uns rein gehauen und uns Sorgen um unsere Figur gemacht, als der arme Straßenjunge kam und Hunger hatte.
Noch hatten wir die leckersten Pizzen in uns rein gehauen und uns Sorgen um unsere Figur gemacht, als der arme Straßenjunge kam und Hunger hatte.
Ich will dieses Thema
nicht weiter ausführen. Ich wollte nur die Lage hier schildern und euch meine
Erfahrung mitteilen. Viel zu oft sieht und hört man überall auf dieser Welt solche
Nachrichten. Es ist nichts außergewöhnliches, nichts neues, … nichts schlimmes? Nachrichten sind weit weg, sind nur geschriebene Worte. Aber Blicke und Begegnungen sagen mehr... Lasst uns nicht aufhören gutes zu tun.
„Was kann man dagegen schon groß machen? Man weiß ja nie, ob
das alles gespielt ist! Die Welt ist nun einmal ungerecht. Muss ich jetzt jedem
etwas abgeben?“
Jede Möglichkeit ist eine Chance.
Jede Möglichkeit ist eine Chance.
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