Montag, 20. März 2017

Die Begegnung mit der Armut



22.02.17, Mittwoch

Nach der Schule blieben wir in der Stadt. Wir wollten um 19 Uhr den spanischen Hauskreis besuchen.

Zusammen aßen wir in einem Fastfood-Restaurant. Eigentlich hatte niemand von uns großen Hunger, weil wir gute Portionen in unseren Gasthäusern bekamen. Doch es schmeckte sehr gut. 
Als wir fertig waren und gerade in Aufbruchsstimmung waren, kam ein schüchterner Junge auf uns zu. Wir verstanden ihn nicht und nach dem 3. Mal nichts verstehen, beachteten wir ihn nicht mehr. Anfangs dachte ich, dass es der Junge von der Familie nebenan sein müsste. 


Doch irgendetwas stimmte nicht.


Ich hörte angestrengt zu, doch verstand ich noch immer nichts. Waren alle Unterrichtsstunden umsonst? Doch ich konnte einfach nichts verstehen. Er flüsterte, nein,… er bewegte nur seine Lippen. Es kam so gut wie kein Ton raus. 
Beim genaueren Betrachten viel mir sein viel zu großer, schmutziger Pulli auf. Auch sein Blick verwirrte mich. Es kann doch wohl nicht der Junge vom Tisch nebenan sein. 

Plötzlich sah ich, dass er ein Stück Brot in seiner Hand hielt. Jetzt verstand ich es. Seine Haltung, sein beschämter, trauriger, demütiger Blick, seine offene Hand und seine schmutzigen Kleider…

Er bettelte um Brot. Wie schrecklich war es, als ich auf den Tisch nichts zum Essen entdeckte, außer eine halbvolle Flasche Sprit. Ich gab sie ihm und schon war er weg. Wir sahen nicht, von wo er herkam und wohin er ging. Wir waren alle bestürzt und schämten uns. 
Noch hatten wir die leckersten Pizzen in uns rein gehauen und uns Sorgen um unsere Figur gemacht, als der arme Straßenjunge kam und Hunger hatte. 

Ich will  dieses Thema nicht weiter ausführen. Ich wollte nur die Lage hier schildern und euch meine Erfahrung mitteilen. Viel zu oft sieht und hört man überall auf dieser Welt solche Nachrichten. Es ist nichts außergewöhnliches, nichts neues, … nichts schlimmes? Nachrichten sind weit weg, sind nur geschriebene Worte. Aber Blicke und Begegnungen sagen mehr... Lasst uns nicht aufhören gutes zu tun.
 

„Was kann man dagegen schon groß machen? Man weiß ja nie, ob das alles gespielt ist! Die Welt ist nun einmal ungerecht. Muss ich jetzt jedem etwas abgeben?“ 

Jede Möglichkeit ist eine Chance. 




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