22.02.17, Mittwoch
Nach der Schule blieben wir in der Stadt. Wir wollten um 19
Uhr den spanischen Hauskreis besuchen.
Zusammen aßen wir in einem Fastfood-Restaurant. Eigentlich
hatte niemand von uns großen Hunger, weil wir gute Portionen in unseren
Gasthäusern bekamen. Doch es schmeckte sehr gut.
Als wir fertig waren und
gerade in Aufbruchsstimmung waren, kam ein schüchterner Junge auf uns zu. Wir
verstanden ihn nicht und nach dem 3. Mal nichts verstehen, beachteten wir ihn nicht mehr. Anfangs dachte ich, dass es der Junge von der Familie
nebenan sein müsste.
Doch irgendetwas stimmte nicht.
Ich hörte angestrengt zu, doch verstand ich noch immer nichts.
Waren alle Unterrichtsstunden umsonst? Doch ich konnte einfach nichts verstehen.
Er flüsterte, nein,… er bewegte nur seine Lippen. Es kam so gut wie kein Ton
raus.
Beim genaueren Betrachten viel mir sein viel zu großer, schmutziger Pulli
auf. Auch sein Blick verwirrte mich. Es kann doch wohl nicht der Junge vom
Tisch nebenan sein.
Plötzlich sah ich, dass er ein Stück Brot in seiner Hand
hielt. Jetzt verstand ich es. Seine Haltung, sein beschämter, trauriger,
demütiger Blick, seine offene Hand und seine schmutzigen Kleider…
Er bettelte um Brot. Wie schrecklich war es, als ich auf den
Tisch nichts zum Essen entdeckte, außer eine halbvolle Flasche Sprit. Ich gab
sie ihm und schon war er weg. Wir sahen nicht, von wo er herkam und wohin er
ging. Wir waren alle bestürzt und schämten uns.
Noch hatten wir die leckersten Pizzen in uns rein gehauen und uns Sorgen um unsere Figur gemacht, als der arme Straßenjunge kam und Hunger hatte.
Noch hatten wir die leckersten Pizzen in uns rein gehauen und uns Sorgen um unsere Figur gemacht, als der arme Straßenjunge kam und Hunger hatte.
Ich will dieses Thema
nicht weiter ausführen. Ich wollte nur die Lage hier schildern und euch meine
Erfahrung mitteilen. Viel zu oft sieht und hört man überall auf dieser Welt solche
Nachrichten. Es ist nichts außergewöhnliches, nichts neues, … nichts schlimmes? Nachrichten sind weit weg, sind nur geschriebene Worte. Aber Blicke und Begegnungen sagen mehr... Lasst uns nicht aufhören gutes zu tun.
„Was kann man dagegen schon groß machen? Man weiß ja nie, ob
das alles gespielt ist! Die Welt ist nun einmal ungerecht. Muss ich jetzt jedem
etwas abgeben?“
Jede Möglichkeit ist eine Chance.
Jede Möglichkeit ist eine Chance.
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